Gestreift, streifig, weiss oder weisslich: Wie kann man die Schwanzmeisen-Phänotypen unterscheiden?
Die Schwanzmeise ist eine in der Schweiz recht verbreitete Singvogelart, die sich ganzjährig beobachten lässt. Die Vögel gehören üblicherweise der Unterart europaeus an, die sich durch breite dunkle Streifen an den Kopfseiten auszeichnet. Schwanzmeisen mit Merkmalen der Unterart caudatus sind regelmässig in kleiner Zahl zwischen Ende Oktober und Mitte März in der Schweiz zu sehen. Dies ist insbesondere seit dem Winter 2010/11 der Fall, in welchem die Schweizerische Avifaunistische Kommission SAK 325 Ind. anerkannte. Seit diesem Einflug sind die Nachweise häufiger geworden, so dass die Beobachtungen von Individuen der Unterart caudatus jetzt nicht mehr protokollpflichtig sind. Es gibt jedoch zahlreiche Zwischenformen zwischen den beiden Unterarten und in allen gängigen Bestimmungsbüchern wird auf die Bestimmungsprobleme hell- bis weissköpfiger Schwanzmeisen nur unzureichend eingegangen. Vielen Beobachterinnen und Beobachtern ist daher nicht bekannt, dass zur Bestimmung der Unterarten die Kopffarbe allein nicht ausreicht. Dieser Beitrag, der von ornitho.de adaptiert wurde, soll Ihnen helfen, die verschiedenen Phänotypen zu erkennen und festzuhalten.
Vier Typen werden unterschieden (siehe Fotos unten):
Die Typen 1 bis 3 werden unter „Schwanzmeise“ unter Angabe der Typen im Bemerkungsfeld gemeldet (Beispiel: „Trupp bestehend aus 8x Typ EE, 2x Typ CE“), Typ 4 unter dem Taxon "Schwanzmeise (ssp. caudatus)".
Wichtig: Nicht jede beobachtete Schwanzmeise muss einem Typ zugeordnet werden. Ist keine Zuordnung zu einem Typ möglich, dann verzichten Sie bitte auf die Bemerkung.
Welche Vögel zählen zum „Typ caudatus“?
Schwanzmeisen der Unterart caudatus müssen der gängigen Bestimmungsliteratur nach folgende Merkmale aufweisen:
Bitte melden Sie nur sicher bestimmte caudatus-Schwanzmeisen unter dieser Unterart!
Viele auf den ersten Blick weissköpfige Schwanzmeisen zeigen bei genauerem Hinsehen dunkle Federpartien am Kopf oder graue Einsprenkelungen im Bereich der Ohrdecken und des Nackens (d.h. sie gehören zum Typ CE). Im Feld sind diese Merkmale bei den bekanntlich sehr bewegungsfreudigen Schwanzmeisen nicht immer direkt zu erkennen. Bei Individuen, die einen auffallend hellen Kopf zeigen, sollte deshalb immer auf die obigen Merkmale geachtet, sie am besten fotografiert oder in den Bemerkungen genau beschrieben werden.
Falls Sie sich bei Ihrer Bestimmung nicht sicher sind, können Sie sich mit Ihren Fotos auch gerne an obs@ornitho.ch wenden.
Zur Differenzierung der verschiedenen Typen und der leichteren Zuordnung der beobachteten Schwanzmeisen hat ornitho.de eine Auswahl von Fotos zusammengestellt:
Typ EE:
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Typ EC:
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Typ CE:
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Typ "caudatus":
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Sehr hilfreich zur Bestimmung und zur generellen Information über die Unterarten der Schwanzmeise sind die folgenden Artikel: